Teamfoto und Geschichte Coiffure Peter
Ab 1.09.2015 freut sich Michèle Hennig mit Ihrem TOP-Team für Sie da zu sein.
Geschichte Peter Coiffure
Wie alles begann
Emil Peter (geb. 1883) war der Gründer der Coiffeurfamilie, die über drei Generationen dauern sollte.
Das berufliche Rüstzeug erwarb er sich in einem Coiffeurgeschäft in Aarau. Ohne Lohn, dafür gegen Kost und Logis, bot man dem jungen Mann aus Unterkulm die Gelegenheit sich zu bilden. Am Samstag nach Geschäftsschluss wanderte er zu Fuss nach Hause und anfangs Woche in aller Herrgottsfrüh gings wieder Richtung Aarau; sommers wie winters. 1907 gründete Emil sein eigenes Geschäft an der Hauptstrasse 288 in Unterkulm. Der Coiffeur von anno dazumal übte vorwiegend die Bedienung von Herrenhaarschnitten und Rasuren aus. Den Lebensunterhalt bestreiten konnte man nicht wirklich von diesem Einkommen und wie viele andere Herrencoiffeure war auch Emil Peter nebenbei noch auf ein Zusatzeinkommen angewiesen. So konnte man in seinem Herrenstübli auch Hüte, Brillen, Schirme sowie Zigarren und Stumpen erwerben. Was wirklich etwas in die Kasse brachte, waren die Rasuren, die an Wochenenden samstags und sonntags (vor und nach dem Kirchgang) sehr beliebt waren. Der Herr wollte zum Sonntag hin gepflegt erscheinen und gönnte sich diese Wohltat gerne – heute würde man wohl von einem „Wellnessangebot“ für Männer sprechen. Geschätzt wurde auch, dass man auf seine Bedienung warten musste. Gerne setzte man(n) sich auf die lange Bank und hatte während der z.T. einstündigen Wartezeit Gelegenheit sich der geschätzten Dorf- und Gesellschaftspolitik zu widmen. Unter der Woche, wenn der Betrieb nicht so auf Touren lief, konnte sich Emil Peter auch einmal Pausen leisten, die er sich mit einer gründlichen Besenkehr ums Haus vertrieb oder indem er mit einer Tafel am Geschäft avisierte: „bin auf der Post“… was Eingeweihte informierte, dass er im Restaurant Pöstli anzutreffen war!
Eine neue Generation
Aus der Generation von Emil und Verena Peter beschritten auch die beiden Söhne Max und Hans den Weg als Coiffeure (Willi entschied sich für eine Banklehre). Prägend für die zukünftige Laufbahn war für Max Peter sicher die langjährige Anstellung im renommierten Luzerner Coiffeurgeschäft Bächler.
Nach seiner Rückkehr ins elterliche Geschäft waren seine zusätzlich erworbenen Fähigkeiten als Theater-Coiffeur und Perückenmacher eine echte Bereicherung. Besonders gefragt waren die „heissen Dauerwellen“ (jeder Wickler wurde einzeln an elektrischen Strom angeschlossen). Max Peter galt mit dieser Erfahrung als ein beliebter Modemacher in Unterkulm und Umgebung – wie viele Luzerner Stadtfrauen sich vorher die Haare mit besagter Methode verbrannten, ist unbekannt...
Die Freizeit war wie in vielen anderen Dienstleistungsbetrieben spärlich; zur Erholung traf man sich aber regelmässig mit der befreundeten Coiffeursfamilie Morach aus Schöftland zum Picknick – natürlich in der Mitte auf dem Böhler. Bald einmal verabredeten sich zwei junge Menschen auch ohne die familiäre Begleitungen: Max Peter und Hedy Morach fanden die Liebe zueinander und die Heirat wurde 1947 annonciert.
Nun wurde es im Coiffeurhüsli definitiv zu eng für die steigende Nachfrage der Damenbedienungen. 1948 baute Max P. auf dem vom Vater erworbenen Nachbarsgrundstück eine neue Wohn- und Geschäftsliegenschaft, wo er einen modernen Damen- und Herrensalon einrichten konnte.
Wie es sich für die Zeit noch gehörte, war der Herrensalon in einer eigenen Räumlichkeit mit separatem Eingang untergebracht und im Damensalon waren die Bedienungsplätze noch mit einzelnen Kabinen (Sichtschutz) versehen!
Max und Hedy führten ihr Geschäft mit viel Engagement. Kunden, Angestellte, sowie Lehrlinge profitierten ständig von ihrer Neugier für die neusten Trends aus der Frisurenwelt. Berufsfachleute waren im Salon Peter regelmässig zu Gast und schulten die ständigen Innovationen in Dauerwellen, Farbtechniken und Frisurenstils. Hedi Peter war weit herum bekannt für ihre gekonnten Langhaar- und Hochsteckfrisuren. Auch der Verkauf von auserwählten Parfümerie- und Kosmetikwaren wurde im mittleren Wynental als Neuerung sehr geschätzt.
Peter Coiffure bekommt mit Urs Peter frischen Wind
Von den beiden Kindern entschied sich auch Sohn Urs – nachdem er die Möglichkeit hatte auch andere Berufe zu schnuppern – 1964 für eine Coiffeurlehre in Aarau (Tochter Susanne wurde Lehrerin). Anschliessend wollte der junge Bursche mehr von der internationalen Frisurenwelt erleben. In bekannten Stadtsalons in England, Neuchâtel, Lausanne und Kanada war er ein gern gesehenes Talent und genoss die Begegnung mit verschiedenen Menschen und die Modewelt an jedem einzelnen Ort. Die geschaffte Meisterprüfung füllte den beruflichen Rucksack noch an um an eine eigene Geschäftstätigkeit zu denken. Trotz dem Reiz der Grossstadt zog es Urs Peter zurück in heimatliche Gefilde. Die Idee, Grossvaters Riegelbauhüsli zu einem modernen Coiffeurhaus umzubauen, entwickelte sich in Toronto – mitten im mondänen Leben. Da konnte auch Partnerin Doris die Entwicklung dieser Vision nicht mehr aufhalten. 1974 kehrten die zwei zurück und Urs P. setzte seinen Berufsweg im elterlichen Geschäft fort. Am Projekt Coiffeurhaus wurde umgehend gearbeitet; Pläne, ein Modell und viele weitblickende Ideen entstanden. Leider mussten diese Pläne bald einmal begraben werden, da die WSB ihre Fahrbahn in naher Zukunft begradigen wollte und dementsprechend das alte Häuschen zu nahe an die Geleise zu stehen gekommen wäre – eine Baubewilligung konnte unter diesen Umständen nicht erlangt werden. Schade, aber durch diesen Wendepunkt entstand wieder ein neuer Weg. Die zum Abbruch gestempelte Liegenschaft bot ihrerseits wieder die nötigen Platzverhältnisse um einen eigenen Salon mit einem Anbau an die Liegenschaft der Eltern zu planen mit einem grosszügigen Parkplatz, was heute noch sehr geschätzt wird. 1979 erfolgte die Geschäftsübergabe von Max an Urs Peter. 1980 heiratete Urs seine langjährige „Lebens – und Reisebegleiterin“ Doris – die den Coiffeurberuf zwar nicht erlernt hatte, ihre Unterstützung jedoch in die vielen weiteren Drehpunkte, die ein Geschäft auch noch mit sich bringt, unterstützend einbrachte. Sie selber bezeichnete sich bis zum Schluss als „Lehrtochter in ungekündigter Stellung“. Die Geschäftstätigkeit von Urs und Doris Peter waren während der ganzen 36 Jahre „Peter Coiffure“ geprägt vom Grundgedanken, neue Ideen und einen Hauch von Mondänität ins Wynental zu bringen. Und mit der aktiven Mitgliedschaft beim Club Artistique Suisse und der Haute Coiffure Française konnten die Mitarbeitenden und anschliessend auch die Kundschaft immer wieder von neuen Tendenzen in der Frisurenmode profitieren. Wurde zum Beispiel die Dauerwelle vom aufkommenden Trend nach glatt getragenem Haaren verdrängt, bot man der Kundschaft umgehend Abendseminare für die beliebten „Brushingkurse“ an. Mit neuen Farbvariationen, verschiedenen Mèches - Techniken und 100% natürlichen Pflanzenfarben kam man dem Hang zur Natürlichkeit der Kundschaft nach. An eigenen Frisurenshows im Saal des Restaurant Sonne, Unterkulm oder im „Seeblick“ in Boniswil, sowie an Gewerbeausstellungen, Weihnachtsmärkten und dem authentischen „Barber Shop“ in der Old West Town, lebten die beiden stets ihr Credo aus: ästhetisch, ideenreich und vielgestaltig soll der Beruf gelebt und vermittelt werden. Langjährige Mitarbeitende gaben dem Geschäft über all die Jahre eine persönliche und vertrauenswürdige Note und ermöglichten, die Höhen und Tiefen, die eine Selbstständigkeit einfach mit sich bringt, zusammen zu meistern. Doris und Urs Peter war es immer wichtig den Dank des Erfolges mit den Angestellten zu teilen – ein gelebtes Mit- und Füreinander.
Von den drei Kindern, Sibylle, Moritz und Charlie hat sich keines für den Coiffeurberuf entschieden. Für die Eltern war es war aber wichtig und richtig, dass sich ihre Jungen für eine eigene Berufswahl entscheiden konnten – eine Bereicherung und neue Themen für beide Seiten!
Ein altes und neues sowie aufregendes Coiffure Peter unter Michèle Hennig
2012 begann die Suche nach einer externen Nachfolge. Die Ausschreibung zum Verkauf des Coiffeurgeschäftes stiess vorderhand nicht auf Interesse, die Nachfrage nach einem mittelgrossen Salon im mittleren Wynental schien nicht vorhanden.
Welch glückliche Überraschung, als dann die junge, aufgestellte und vielseitige Michèle Hennig bei Peters anklopfte mit dem Wunsch, ihren Ein-Frau-Betrieb im mittleren Wynental in einen grösseren Salon zu wandeln, Verantwortung für Personalführung zu übernehmen und ab September 2015 eine eigene Coiffeur-Lebens-Geschichte in den vorhandenen Räumlichkeiten zu schreiben.
Auf ihrem Weg in eine erfolgreiche Zukunft darf sie weiterhin mit der Unterstützung des langjährigen Fachteams Coiffure Peters rechnen.
Mit der Übernahme des Personals wird den Kunden weiterhin viel Berufserfahrung und persönliches Ambiente erhalten bleiben. Von einem Neubeginn darf aber auch die nötige Prise Gewagtes und Neues erwartet werden - man(n)/frau darf gespannt sein!